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Häufige Fragen

Warum soll man Zeichensprache für hörende Kinder benutzen?

Durch den Einsatz von einfachen Handzeichen und Gesten sind schon Babys in der Lage, ihre Bedürfnisse und Wünsche konkret mitzuteilen. Und dies lange bevor sie sprechen lernen. Eltern oder BetreuerInnen stehen dem Weinen und Quengeln des Kindes nicht mehr ratlos gegenüber. Es kann dir sagen, was es möchte und braucht.

Eltern hilft die Zwergensprache im Alltag mit ihrem Kind enorm und gibt ihnen außerdem einen viel besseren Einblick in die Welt der Kleinen. Durch sprachbegleitende Handzeichen lässt du dein Kind durch eine interaktive Kommunikation viel intensiver am Alltagsgeschehen und an gemeinsamen Erlebnissen teilhaben. Das stärkt natürlich auch die Bindung zwischen allen Mitgliedern eurer Familie, die mitwirken und zusammen Spaß an solchen ausdrucksreichen Unterhaltungen haben.

Durch die Verbindung von Geste bzw. Gebärde und gesprochenem Wort erleichterst du einem Kind das Verstehen des Gesagten. Unter dem Aspekt des ganzheitlichen Lernens unterstützt du seine visuelle, motorische und akustische Wahrnehmungsfähigkeit und somit auf spielerische Weise auch seine Sprachentwicklung. Babyzeichen geben den Kindern eine deutliche Hilfestellung bei der Differenzierung im lautlichen und semantischen Bereich sowie bei der Begriffsbildung zum Aufbau ihres Weltwissens. Nicht zuletzt können die Kleinen ihre Bedürfnisse damit konkreter äußern als es rein durch Zeigen mit „da!“ der Fall wäre und beginnen schon früh von sich aus den Dialog mit ihren Eltern und BetreuerInnen.

Ab wann kann ich mit der Zwergensprache beginnen?

Sobald dein Kind seine Hände gezielt einsetzen kann, denn dann ist es auch in der Lage, Babyzeichen zu formen, um sich dir mitzuteilen. Meist ist dies ab einem Alter von 6 - 9 Monaten der Fall. Du als Mama oder Papa kannst natürlich schon früher die Zwergensprache lernen. Dann hast du bereits das Rüstzeug für die wichtigsten Handzeichen erworben und kannst diese bereits in euren Alltag einbinden und dich so daran gewöhnen.

Hat dein Baby bereits die Geste „winke-winke“ zum Verabschieden übernommen, so wird es freudig auch neue Zeichen in sein Repertoire aufnehmen. Wenn du nicht sicher bist, ob dein Baby schon so weit für die Zwergensprache ist – kein Problem – fange einfach damit an. Du kannst nichts falsch machen. Du sprichst ja auch ab dem ersten Tag mit deinem Kind, auch wenn es mit Worten noch nicht antworten kann, oder?

Mit den Gebärden ist es genauso. Was du zu ihm sagst, wird mit der Geste dazu nur eben hier und da ein weniger ausdrucksstärker und betont einzelne Schlüsselbegriffe zusätzlich. Ist dein Baby noch etwas jünger, solltest du etwas geduldiger mit ihm sein und wirst eventuell ein wenig länger auf sein erstes Zeichen warten als bei einem Kind, dass auf seinen ersten Geburtstag zusteuert.

Lina weg
Lina zeigt "weg"

Grundsätzlich ist es nie zu früh, um mit Babyzeichen zu starten. Es gibt aber ein paar Punkte, welche ein guter Hinweis darauf sind, dass ein Baby bereit ist, um mittels bewusster Handgesten zu kommunizieren. Die verraten wir dir alle im Kurs.

Mein Kind ist bereits 1 1/2 Jahre. Ist es schon zu spät für Zwergensprache?

Nein, auf keinen Fall. Wenn dein Kind schon etwas älter ist, kann es trotzdem von Gebärden profitieren. Fange am besten sofort damit an. Gerade ältere Babys und Kleinkinder lernen die Zeichen recht schnell und erweitern so ihren Wortschatz.

Selbst wenn dein Kind schon etliche Wörter spricht, so ist seine Kommunikation doch noch recht eingeschränkt. Die Babyzeichen oder Kindergebärden bieten ihm an dieser Stelle ein noch größeres Vokabular und damit bessere Möglichkeiten, seine Wünsche auszudrücken und sich dir mitzuteilen. Das macht es zufriedener und beschert viele kleine Erfolgserlebnisse mit Kommunikation.

Einige Wörter sind für Kinder längere Zeit schwierig auszusprechen. Mit Hilfe der Handzeichen können Sie trotzdem darüber reden. Ganz klar, dass dein Kind dann weit weniger frustriert ist.

Wird durch Babyzeichensprache das Sprechen lernen verzögert?

Nein, auch wenn es auf den ersten Blick so scheinen könnte. Das Gegenteil ist eher der Fall. Da Zeichen und Wörter immer zusammengebraucht werden, ersetzt die Zeichensprache die eigentliche Sprache nicht.

Unsere Zwergensprache versucht vielmehr, eine Brücke zu schlagen zwischen einer stark eingeschränkten Kommunikation im frühen Babyalter bis zur voll ausgebildeten Sprache des Kleinkindes.

Das endgültige Ziel sollte für hörende Babys nicht die Perfektionierung der Handzeichen und Gebärden, sondern immer die gesprochene Sprache sein! Darauf sind unsere Kurse und Lehrpläne ganz klar ausgerichtet.

Eine Gebärde macht das gesprochene Wort zusätzlich anschaulicher und leichter verständlich. So ermöglichst du deinem Kind ein ganzheitliches Lernen von Sprache mit all seinen Sinneskanälen. Es selbst nutzt die Handzeichen so lange, bis es das Wort gut sprechen kann und sich verbal verstanden fühlt. Dann wird die Lautsprache effizienter und löst die Phase des „mit den Händen Redens“ automatisch ab.

Wenn wir Zeichensprache benutzen, reden wir dann nicht automatisch weniger mit unserem Kind?

Auch hier ist eher das Gegenteil der Fall. Zeichen und Wort sind immer als Einheit zu sehen. Wir sprechen und verstärken gleichzeitig die Hauptwörter unserer Aussage, indem wir hierfür die entsprechenden Babyzeichen einsetzen.

Eltern, die mit ihren Kindern Zeichensprache benutzen, sprechen viel bewusster mit ihnen und achten darauf, was sie sagen und wie sie etwas ausdrücken. Außerdem beobachten sie häufig ihre Babys genauer und deren Versuche, sich auszudrücken sowie wo deren Interessen liegen.

Die Kommunikation nimmt durch den Einsatz von Zwergensprache definitiv nicht ab. Im Gegenteil, sie wird um vieles erleichtert, intensiviert, wird bewusster und macht für alle einfach mehr Spaß.

Wie können auch Babys von berufstätigen Eltern von der Zwergensprache profitieren?

Ganz einfach - indem du die Babyzeichen und Gebärden während eurer gemeinsamen Zeit benutzt. Es ist ganz leicht und braucht keine extra Zeit.

Lass die Zeichen einfach in deine normale Unterhaltung beim Anziehen, Windeln, Baden, Essen und der Gute-Nacht-Geschichte einfließen.

Es wird eure Kommunikation ohne Zweifel bereichern und den Alltag erleichtern, weil dein Kind zum einen besser versteht, was du zu ihm sagst und ihm zeigst und es zum anderen selbst weniger frustriert ist, weil es seine Bedürfnisse mitteilen kann.

Ist Zeichensprache nicht nur für gehörlose und hörgeschädigte Kinder gedacht?

Ursprünglich schon. Die Zeichen- oder Gebärdensprache ist das Kommunikationsmedium für gehörlose oder hörgeschädigte Menschen.

Unsere Zwergensprache wurde aber speziell für hörende Babys entwickelt. Sie können uns zwar verstehen, aber es dauert lange Zeit, bis sie sprechen lernen. Die motorischen Fähigkeiten für den zielgerichteten Einsatz ihrer kleinen Händchen lernen sie schon viel früher. Daher bietet es sich an, die Vorteile der Gebärdensprache auch für hörende Kinder und ihre Eltern zu nutzen.

Unsere Zwergensprache ist auf der deutschen Gebärdensprache aufgebaut. Sie benutzt - wo möglich - deren Handzeichen. Zum Teil wurden schwierige Zeichen aber etwas vereinfacht und so angepasst, dass auch kleine Hände damit klarkommen. Unsere Kurse können deshalb von allen Eltern und Babys - mit oder ohne Hörprobleme - besucht werden.

Wie lange wird mein Kind die Zeichensprache zur Kommunikation einsetzen? Hört es irgendwann damit auf?

Solange bis es die gesprochene Sprache gut beherrscht. Auch das ist natürlich individuell sehr verschieden.

Lernt es sprechen, wird es eine Zeitlang sowohl Zeichen als auch Wort gleichzeitig benutzen. Wenn es sich mit Worten deutlich ausdrücken kann und damit das erreicht, was es will, werden die Zeichen nach und nach verschwinden.

Ein Vorteil der Zwergensprache ist, dass, wenn ein neues Geschwisterchen zur Welt kommt, du die Großen in die Kommunikation mit dem neuen Baby einbeziehen kannst. Und du kannst dir sicher vorstellen, wie wichtig und bedeutend sich dann der große Bruder oder die große Schwester fühlen werden. Das erleichtert die neue Situation natürlich gewaltig und begünstigt eine enge Bindung zwischen den Geschwistern.

Was ist das besondere an Zwergensprache-Kursen?

Wo kann dein Kleines sonst erfahren, wie toll es ist, mit dir zu kommunizieren und von dir verstanden zu werden, bevor es sprechen kann?

Kein anderer Kurs verbindet diese interaktive, liebevolle Kommunikation mit deinem Baby noch mit fröhlichem Singen, Musizieren, Spielen und vielfältigen Kontaktmöglichkeiten für junge Familien.

Aber nicht nur der Spaß für Groß und Klein steht bei uns im Mittelpunkt. Unser Zwergensprache-Programm ist wissenschaftlich fundiert und wurde von Pädagogen, Sprachwissenschaftlern, Musiklehrerinnen, Gebärdensprachdolmetschern und - natürlich nicht zu vergessen – Müttern praxisnah erarbeitet. So bieten unsere Kurse eine tolle Mischung aus Musikkurs mit Vergnügen und strukturiertem Aufnehmen neuer Erfahrungen und Hintergrundwissen für Eltern in entspannter Atmosphäre.

Unsere Eltern-Kind-Kurse eignen sich meist für Kinder von 5 / 6 Monaten bis ca. 2 Jahren. Kinder über 2 Jahren sind vor allem in den Spielgruppen happy und können nach Absprache mit der lokalen Kursleitung auch in anderen Angeboten teilnehmen. Besonders gilt dies auch für Kinder mit Down-Syndrom oder Entwicklungsverzögerungen.

Hast du die Unsicherheit, was dein Baby will und häufiges Quengeln und Rätseln zu Hause satt? Dann leg ihm doch ganz einfach Mitsprache durch die Zwergensprache Zeichen in die Hand. Wenn du  deinem Kind einen tollen Start ins Leben geben und deines gleichzeitig einfacher machen möchtest, dann zögere nicht und komm zu unseren Kursen!

Woher stammt die Idee der Babyzeichensprache?

Die Idee der Anwendung der Zeichen- oder Gebärdensprache auch für hörende Babys wird seit den 80er Jahren vor allem in Amerika und England erforscht. Man stellte fest, dass hörende Babys, von denen mindestens ein Elternteil gehörlos war, viel früher kommunizieren konnten als deren gleichaltrige kleine Kollegen. Unsere Zwergensprache-Kurse basieren auf dem System der deutschen Gebärdensprache, so ermöglichen sie nicht nur die frühe Kommunikation mit deinem Nachwuchs, sondern auch einen Einstieg in die Sprache der Gehörlosen und Hörgeschädigten.

Lina essen
Lina zeigt "essen"

Mit welchen Babyzeichen sollte man beginnen?

Am besten beginnst du mit den Zeichen, die die Grundbedürfnisse deines Babys ausdrücken, wie z. B. „Milch“ oder „essen“. Führe zunächst nur ein paar Zeichen ein und nimm weitere dann schrittweise hinzu, wenn du das Gefühl hast, dein Baby schenkt deinen Handzeichen interessiert und neugierig Aufmerksamkeit und möchte mehr Input.

Max – der Sohn unserer Zwergensprache-Gründerin Vivian König - hat als erstes das Zeichen für „mehr“ gelernt, welches sich in vielen Situationen gut verwenden und verdeutlichen lässt. Sowohl für mehr essen oder mehr trinken, aber auch für mehr vorlesen, mehr Seifenblasen, mehr singen, mehr Bauklötze aus der Box holen, noch mehr Schienen für die Eisenbahn zusammenbauen usw.

Was interessiert wohl dein Kind am meisten? Woran hat es Spaß? Beginne damit! Besonders beliebt sind auf dieser Entdeckungsreise z.B. die Haus- oder Zootiere und Gebärden, die die täglichen Rituale begleiten. Und tatsächlich vor allem bei kleinen Jungs sehr beliebt sind „Auto“, „Eisenbahn“, „Bagger“ und „Flugzeug“. Aber auch Sicherheitszeichen wie „stopp“ oder „heiß“, die Eltern wichtig sind, sollten unserer Erfahrung nach nicht fehlen.

Stimmt es, dass Zwergensprache die berüchtigten Trotzanfälleverhindern kann?

Nicht komplett, aber sie werden auf jeden Fall verringert und für den Rest der Familie erträglicher.

Unsere Babys haben schon einen enorm großen passiven Wortschatz und verstehen unheimlich viel. Doch sind sie lange Zeit nicht in der Lage, alles, was ihn ihnen steckt, auch schon verbal auszudrücken. Lernen sie dann die ersten Wörter, hinkt auch hier ihr Sprachvermögen dem Wortschatz hinterher, um genauso viel auszudrücken, wie sie sagen möchten. Das ist natürlich frustrierend. Vor allem, wenn es darum geht, seinen kleinen Willen zu bekunden.

Je besser du dein Kind verstehst und auf seine Bedürfnisse und Wünsche eingehen kannst, desto seltener wird es Wutanfälle haben. Dies setzt natürlich voraus, dass sich dein Kind dir gegenüber verständlich mitteilen kann. Babyzeichen bzw. Kindergebärden sind der ideale Weg dorthin. Probiert es einfach aus! Wir begleiten Euch dabei gern.